Auf dem früheren Gelände der McGraw-Kaserne an der Traunsteiner Straße haben 1998 fünf Behinderteneinrichtungen in den zehn renovierten und umgebauten Wohnblocks der ehemaligen US-Siedlung eine Heimat gefunden: „Die Brücke“ gGmbH, Lebenshilfe München, Münchner Förderzentrum GmbH, Regens Wagner München, Südbayerische Wohn- und Werkstätten GmbH. Sie beherbergen Menschen mit geistiger, körperlicher und visueller Behinderung.
Anfangs gab es viele Bedenken, man befürchtete hier würde ein Behindertenghetto entstehen. Um diese Bedenken zu zerstreuen, ist die Idee für ein gemeinsames Sommerfest entstanden. Ziel des Festes war ein gegenseitiges Kennen lernen, die Einrichtungen und die Bewohner den Anwohnern und der Nachbarschaft vorzustellen, um so die Integration der Einrichtungen zu fördern. Natürlich wollten wir dem Fest auch einen Namen geben. Da die Einrichtungen auf dem Areal zwischen Chiemgaustraße, Traunsteiner Straße, Roßtaler Weg und St.-Quirin-Straße angesiedelt sind und das Fest im Sommer stattfinden sollte, (Namenstag von Quirin dem Schutzheiligen der Gelähmten und Fußkranken am 04. Juni) haben wir uns schnell auf den Namen St.-Quirin-Fest geeinigt, das am 01. Juli 1998 zum ersten Mal stattfand.
Fünf Monate haben die Mitarbeiter gemeinsam das 1. Fest vorbereitet, um ein abwechslungsreiches Angebot zu präsentieren. An mehreren Ständen wurden die gefertigten Arbeiten aus den Einrichtungen wie Keramik, Kunsthandwerk, Küchenkräuter und Holzarbeiten zum Verkauf angeboten. Zum Showprogramm gehörten der „Zirkus Liberta“ und der „Zirkus Trau Dich“. Die “Obatzt`n“, eine Band mit Zivildienstleistenden und Bewohnern, sowie „Free Beer and Chicken“, eine Bluescombo, verbreiteten eine gute Stimmung. Für das leibliche Wohl war mit Spezialitäten vom Grill, Salatbar und anderen Köstlichkeiten auch reichlich gesorgt. Die Polizeiinspektion 23, die Feuerwehr und viele helfende Hände standen mit Rat und Tat zur Seite.
Nicht nur die Bewohner und Mitarbeiter kannten sich jetzt untereinander, auch viele Gäste aus der Nachbarschaft sind gekommen. Das 1. St.-Quirin-Fest war ein Riesenerfolg. Die begeisterten Rückmeldungen haben die Veranstalter bestärkt, das Fest zu wiederholen.
Im Laufe der Jahre hat sich eine feste Arbeitsgemeinschaft aus 4 Einrichtungen gebildet, die jedes Jahr das Fest planen, organisieren und durchführen.
Ohne die Unterstützung, angefangen vom BA 17, Herrn Barry Werkmeister, der seit Jahren durch das Programm führt, bis zu unseren Spendern wäre dies alles nicht möglich, da wir das Fest aus eigenen Mitteln finanzieren.
Mittlerweile ist unser Fest zu einem traditionellen Stadtteilfest in Giesing geworden. Wir danken allen Beteiligten und hoffen auf eine lange "Laufzeit"!!